Ein im Hamburger Ortsteil Schnelsen neu entstehender Park wird nach Dorothea Buck benannt. Die 2019 im Alter von 102 Jahren verstorbene Kämpferin für eine humane Behandlung psychisch erkrankter Menschen hatte 53 Jahre lang in einem kleinen Gartenhäuschen in Hamburg-Schnelsen gewohnt. Als junge Frau war sie nach der Diagnose Schizophrenie zwangsbehandelt und zwangssterilisiert worden. Später hat sie den Bundesverband Psychiatrie-Erfahrener und die Psychoseseminare mitbegründet und zahlreiche Psychiatrie-Erfahrene u.a. dadurch inspiriert und ermutigt, dass sie ihre Psychosen als Selbstfindungsprozess und Einbruch des Unbewussten ins Bewusstsein deutete.
Die auf dem Deckel über einer Autobahn geplante Grünanlage soll eine große, offene Park- und Picknickwiese mit Esplanade bekommen. Etwa 150 Bäume sind auf dem knapp 2,9 Hektar großen Gelände vorgesehen, und zwar Amber-, Rotahorn- und Kirschbäume. Individuell gestaltete Sitzgelegenheiten sollen zum Verweilen einladen.
Im vergangenen Jahr konnten Schnelsenerinnen und Schnelsener Vorschläge für die Benennung des neuen Parks einreichen, 189 Namen mit teilweise ausführlichen Begründungen gingen ein. Jetzt traf der örtliche Regionalausschuss seine Entscheidung.
»Das hätte der Blumenfreundin gefallen«, schreibt Anke Hinrichs vom »Eppendorfer«, der Park werde ein passendes und vor allem lebendiges Denkmal für die »Ikone der Betroffenenbewegung« sein. Die Selbsthilfe SeelenLaute Saar schrieb in einer aktuellen Sonderausgabe ihres Newsletters, der Dorothea Buck-Park werde dazu beitragen, ihr Erbe für Menschlichkeit und Menschenrechte lebendig zu erhalten.
Dorothea Buck bekommt einen Park
- Roland Ließem
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